I wrote the following essay for an intercultural seminar at my school. It is a report about my cultural experience while learning Chinese over the last two years in Stuttgart, Germany. It’s written in German, but it contains an important personal analysis of my life during the greatest challenge I have faced in Germany, so I would prefer to keep it alive on my website if possible. Please consider using Google Translate if you can’t understand German, and if you can, then please enjoy.
Ich gehe bald nach China.
Ich habe etwas weniger als zwei Monate bevor ich hinfliege, und die Spannung die ich jeden Tag an dieser Stelle erlebe erzeugt in mir eine ähnliche Überwältigung, wie die von damals als ich vor fast 5 Jahren nach Deutschland gekommen bin. Ich habe damals weder etwas sprachlich verstanden noch etwas der Kultur gerecht gemacht. Der Unterschied diesmal ist allerdings sehr deutlich. Ich habe jetzt nützliche Erfahrung während meines Aufenthaltes in Deutschland gesammelt, und behaupte ich kann sie in China anwenden, um meine ernsthafte Integration, insofern sie möglich sei, zu erleichtern. Um die Anwendung dieser im Ausland erworbenen Kenntnisse bestmöglich einzuleiten, muss ich an meine bisherigen Erlebnissen von den letzten zwei Jahren mit dem chinesischen Volk in Deutschland meditieren. Wir werden also gemeinsam meinen Einblick in die chinesische Kultur analysieren, für alles, was meiner parallel geplanten Ziele in China produktiv sind.
Der Anfang
An dem 01.03.2016 wurde ich an der Hochschule der Medien im Studiengang Deutsch-Chinesische Druck- und Medien Technologien immatrikuliert. Die drei Jahre davor hatte ich eine Achterbahn in Deutschland erlebt- ich habe Elektrotechnik an der Hochschule Mannheim belegt um Deutsch zu lernen, ich bin ein Studium an meiner Traumuniversität durchgefallen, und danach habe ich meine Orientierung im Leben nahezu vollständig verloren. Insgesamt bin ich 5 Mal umgezogen, bis ich in Stuttgart gelandet bin. Es war auf Empfehlung meiner damaligen Chefin, dass ich ein Studium an der HdM probiere.
Der Grundgedanke, der heute noch das Fundament meiner Motivation in diesem Studium ist, war gleichzeitig schwammig und klar. Trotz aller schmerzhaften Fehler, die ich in Deutschland gemacht habe, hat mir Deutschland stets gezeigt, wer ich alleine wirklich bin und wo mein Leben in dieser sterblichen Existenz hinführt. Durch den Kontrast mit den umgebenen Deutschen, habe ich meine eigene Nationalität gespürt, und dadurch auch die eigene Identität im Wandel. Der Einfluss dieser deutschen Realität hat mir letztendlich gezeigt, wie ich mit der vergehenden Zeit des Lebens umzugehen habe. Deutschland hat mir den Ansatz bzw. ein Werkzeug gegeben, mit dem ich Vergangenheit, Gegenwart, und Zukunft für den Rest meines Lebens bewältigen kann. Die Schlussfolgerungen, die ich von diesem lang entwickelten Bewusstsein, machte mich sicher, dass mich China weiterbringen könnte. Durch China könnte ich nicht nur den gesamten Globus zu meinem Spielplatz machen, sondern auch meine innerliche Welt auf eine neue Weise erkunden und vielleicht weiter lernen, wo noch weitere, stark unterschiedlichen Menschen Sinn im Leben finden.
Zu der Zeit stande ich aber noch in völliger Verwirrung bezüglich China. Als das Studium angefangen hat, war mir China eher eine kleine Idee und ein spannendes Abenteuer, da ich die Länge von zwei Jahren Vorbereitung nicht einschätzen könnte. Meine Energie von damals war wie eine Explosion- kurzfristig und rasch. Die ursprüngliche Vorstellung, in China zu leben hat mich dazu gebracht, mit chinesischem Fernseher, chinesischer Musik, und einer Austauschapp namens HelloTalk anzufangen. Im Rückblick war der Fortschritt, auch wenn erschöpfend, meiner jetzigen Situation sehr hilfreich.
Der erste chinesische Film, den ich tatsächlich genossen habe, heißt 人再囧途之泰囧. Durch ihn fand ich erstens heraus, dass moderne chinesischen Medien eine sehr hohe Qualität aufweisen. Ich habe damals kein einziges Wort verstanden, aber witzig finde ich ihn auch immer noch nach 2 Jahren. Dazu kam das erste Lied, das ich meiner Spotify Playlist hinzugefügt habe. Es heißt 仇人的孩子 von 蛋堡. (Seit meinem ersten chinesischen Lied habe ich über 17 Stunden chinesischer Musik nur auf Spotify gesammelt.)
Hier hatte meine erste, vielleicht etwas bedauerliche Beobachtung von der chinesischen Sprache gemacht. Im Vergleich zu meinem Anfang mit der deutschen Sprache, wo ich schon einige Wörter aus einem Lied erkennen könnte, bestand Chinesisch aus sinnlosen Geräuschen. Der Schwierigkeitsgrad der chinesischen Sprache geht weit über die lateinischen Sprachen hinaus. Ich habe schnell gelernt, dass einem die Aussprache eines Symbols von einer externen Quelle immer beigebracht werden muss, da Chinesisch nicht auf ein vergleichsweise kleines Alphabet von Tönen fundiert. Und man muss nicht nur die Aussprache beigebracht bekommen, sondern auch die Unterschiede der Silben durch einen sehr genauen Hörsinn erkennen. Diese Eigenschaften, durch die die chinesische Sprache immer bedingt ist, heißen erstens, dass ich nach 2 Jahren noch einige Jahre habe, bis ich sie beherrschen kann. Zweitens heißen sie, dass sich Chinesisch in der zukünftigen Form der weltweiten Gesellschaft nur sehr schwierig verbreiten können wird, wenn sie überhaupt von den Menschen meines Heimatlandes als Weltsprache akzeptiert wird. Hierbei habe ich auch nicht die schriftlichen Schwierigkeiten erwähnt, da mir das Schreiben wahrscheinlich erst nach einem Jahrzehnt möglich sein wird. Das innovativste an der uralten chinesischen Sprache ist das Radikalsystem, das aus einzeln sonst unverständlichen Symbolen ein einfacheres Kombinieren durch systematisierte Strichen ermöglicht. Das bringt aber wieder nicht viel, da es 214 dieser sogenannten Radikale gibt, die alle nur ein Hinweis dafür sind, was das Hauptzeichen heißen könnte. Nach zwei Jahren, über die ich täglich chinesische Medien konsumiert habe, über das Land an sich gelernt habe, und solche Erkenntnisse erworben habe, bin ich jetzt der Meinung, dass Chinesisch ein goldener Schlüssel ist, der nur mit der Kraft eines ganzen Lebens aufgehoben werden kann um die Tür zu der wiederkehrend größten Weltmacht zu öffnen.
Eine Sprache ist aber nur ein Mechanismus, durch den die unterliegende Kultur kommuniziert wird. Die Bedeutung der Wörter einer Sprache widerspiegeln der Wahrnehmung der Erfahrungen, die zwischen Menschen exklusiv über den entsprechenden Mechanismus stattfinden. Ich habe mir von Anfang an eine besondere Mühe gegeben, solche ausgesprochenen Erlebnisse mit den Menschen der Kultur zu sammeln. Als Erstes habe ich viele neue chinesischen Freundschaften durch die App HelloTalk geschlossen. In diesem Umfeld habe ich zwar keinen persönlichen Kontakt gehabt, aber ein paar Sachen über China sehr schnell gelernt. Ich habe zum Beispiel weitere chinesischen Medien empfohlen bekommen, die Wichtigkeit von WeChat für Kommunikation gelernt, und meine erste Entdeckung der chinesischen Faszination von Ausländern gemacht. Innerhalb einer Woche hatte ich hunderte neuen Freundschaftsanfragen von überwiegend Frauen. Dass ich, ein sehr schüchterner junger Mann, zum ersten Mal von Frauen so neugierig angesprochen wurde,fand ich damals und jetzt immer noch ein zeitwerter Vorteil zu sein während ich mit der unvorstellbaren Herausforderung der chinesischen Sprache kämpfe.
Meine ersten persönlichen Freundschaften mit Chinesen aus der Umgebung sind alle mehr oder weniger gescheitert, da sie unter der unvermeidlichen Sprach- und allgemeinen Verstandsbarriere gelitten haben. Der erste persönliche Kontakt, der noch klar in meiner Erinnerung bleibt und meine Vorgehensweise mit der chinesischen Kultur prägt, war mit dem abgebildeten Mädchen, das ich nicht benennen werde. Unsere Zeit zusammen war auch die Zeit, in der ich meine erste Neugier von chinesischen Frauen entwickelt habe. In mir wuchs derzeit eine naive Konfidenz meiner Charme. Wir haben uns über eine gute Freundin von mir kennengelernt und anschließend verabredet, einen Spaziergang in der Stuttgarter Innenstadt zu nehmen. Auf diesem Spaziergang habe ich sie nach einer Stunde frecherweise geküsst, und dadurch eine sehr wichtige Lektion festgestellt. Westliche Ausländer dürfen sich nicht überschätzen wenn es auf chinesische (diese Aussage gilt eigentlich für alle Herkünfte) Mädchen ankommt. Die reservierte Natur des Mädchens an dem Tag, indem sie mich sie küssen ließ, hieß im weiten nicht, dass sie so schnell eine Beziehung aufbauen wollte. In dem Moment, und an allen folgenden Tagen zusammen, haben wir kaum Emotionen füreinander gespürt. Letztendlich ist unsere Freundschaft vollständig auseinander gefallen. Die Erfahrung mit ihr, während deren sie mir auch viel Chinesisch beigebracht hat, hat mir gezeigt, dass ich als Ausländer in China eine besondere Selbstdisziplin üben muss. Es mögen vielleicht manche Frauen einen aus Neugier ansprechen, aber eine wahre, nachhaltige Beziehung besteht darin, eine Freundschaft natürlich entwickeln zu lassen und das Mädchen in allen kulturellen Einzelheiten zu respektieren. Und meinem deutschen Bewusstsein treu, sollte man auch eine langfristige Sicht in eine gemeinsame Zukunft besonders beachten. Seitdem habe ich unvergessliche Freundschaften mit anderen chinesischen Mädchen entwickeln können, von denen ich auch die Sprache und Kultur aus der weiblichen Sicht lernen kann. Trotz ursprünglicher Naivität und in Anbetracht der kulturellen Einzelheiten, die auch der etwaigen Werte meiner Heimat entsprechen, bin ich davon überzeugt, dass ich Liebe in China finden werde.
Von dem Anfang fehlt nur noch eine Erläuterung meiner anfänglichen akademischen Erfahrung. In dieser Hinsicht muss ich leider zugeben, dass meine Universität die Funktion einer Brücke erfüllt, über die ich alleine als Drucktechniker laufe. Die Bausteine dieser Brücke bestehen aus erfahrenen Lehrkräften der Hochschule, aber eine sonstige positive Beschreibung kommt mit ein paar Hacken. Als wir zum ersten Mal mit dem „Das Neue Praktische Chinesisch Lehrbuch 1“ angefangen haben, wusste ich sofort, dass ich für ein authentisches Leben in China nicht genug vorbereitet werde. Hier darf ich aber den Studiengang natürlich nicht beurteilen, da ich nicht weiß, für was genau das Studium gedacht ist. Wenn ich von außen schaue, sehe ich ein Programm, das Studenten ausbilden soll, die eine wirtschaftliche Verbindung zwischen Deutschland und China aufbauen sollen. Hierbei soll nicht verloren gehen, dass sie für Deutschland arbeiten. Ein Wandel der Identität soll nicht stattfinden. Wenn der Fall so ist, wurde ich sagen, dass wir genug ausgebildet werden, um Kontakt mit den Chinesen zu knüpfen, und Geschäft wieder nach Deutschland zu leiten. Im Unterricht wurde und wird immer noch auf Deutsch gesprochen, und viele der etwa 12 Mitstudenten, die wir am Anfang hatten, sind schnell ausgefallen. Die Mehrheit von uns sind in dieser Phase noch brav geblieben, aber der eigentliche Austausch mit unseren chinesischen Mitstudenten hat noch nicht stattgefunden. Sie sind nämlich noch nicht in Deutschland angekommen. Die ersten zwei Semester waren wir einfach deutsche Studierende, die sich nicht gut verstanden haben, die fast alle nur wegen Chinesisch angemeldet waren (ich auch), und die alle vergessen haben, dass wir als Drucktechniker ausgebildet werden sollen.
Das Semesterprojekt
Unsere gegenseitigen chinesischen Mitstudenten sind also angekommen, und wir schwebten zwischen den dritten und vierten Semestern. Die Zeit hat viele Studierende von unserem Studiengang weggenommen, aber ein entschlossener Kern blieb übrig und, obwohl wir uns noch nicht als Freunde einig waren, erkundeten wir gemeinsam das interkulturelle Verhalten in dem zweisemestrigen Projekt des Hauptstudiums.
In diesem Abschnitt bleibe ich im Zeitraum des dritten Semesters bis die Winterferien des vierten Semesters. Bis diesen Punkt hat sich mein Chinesisch erheblich verbessert, und ich war langsam fähig, mich mit den Chinesen auf ihrer Sprache zu unterhalten. Ich bin inzwischen nach Feuerbach umgezogen, um in einer Wohnung zu leben, die ich mir als Student leisten könnte. Ich habe regelmäßig chinesische Musik gehört und Fernseher geschaut. Ich habe meine Mutter in Irland gesehen und ein Jahr später meine Mutter und biologischen Bruder beide in Washington D.C. gesehen. Ich habe bis diesen Punkt meine restliche Familie noch nicht gesehen. Es ist in dieser Zwischenzeit eine ganze menge passiert, aber so ausführlich muss ich nicht sein, um dem Leser den Eindruck zu erteilen, dass wir uns in einer neuen Zeit befinden.
Durch HelloTalk und die WeChat „附近的人“ Funktion hatte ich noch weitere chinesischen Freunde kennengelernt, aber die Hochschule hat natürlich wichtige, persönlichen Freundschaften mit den Austauschstudierenden aus 西安 ermöglicht. Hier muss ich sagen, dass die Hochschule etwas besonders organisiert hat. Ich weiß nicht wie sie das hinbekommen haben, aber es müsste eine sehr aufwendige Logistik und Politik sein, so viele Chinesen auf einmal nach Deutschland für eine Ausbildung zu bringen. Als wir, inklusiv der Studenten die das Studium schon im dritten Semester abgebrochen haben, im Labor angekommen sind, waren die Chinesisch-Deutsch Verhältnisse etwa zwei zu eins. So war aber nur der Anfang.
Wie in den vorherigen Unterrichten, kenne ich immer noch wie es war, mich bei den Chinesen im Labor von Professor Hoffmann-Walbeck hinzusetzen. Es saßen gegenüber von mir viele Chinesen, und ich habe sie sofort auf Chinesisch angesprochen. Ich habe nämlich noch gekannt wie es war, die ersten Deutsche auf Englisch anzusprechen. Meine Kollegen, mit denen ich mich nicht besonders gut verstanden habe, haben geschweigt. Und so haben wir kommuniziert für die Mehrheit des restlichen Projektes. Diese Spalte der Kommunikation hat sich mit der Zeit nur ausgeweitet. Die Chinesen verstanden immer wenig Deutsch, und ich habe wenig Chinesisch verstanden, das von denen fast immer gesprochen wurde.
Es kann sein, dass meine Entschlossenheit, mit den Mitstudenten immer auf Chinesisch zu sprechen, zu Problemen geführt hat. Aber es fiel mir auf, dass sie noch nicht Deutsch beherrscht haben, genau wie wir Chinesisch nicht beherrscht haben. Ich glaube die Qualität deren Unterrichte in China etwa eine ähnliche Qualität unserer Unterrichte in Deutschland hatten. Auf einer internationalen Ebene glaube ich, dass eine gegenseitige Absicht herrschte, die Studenten für das jeweilige Land auszubilden, dass sie immer dem ursprünglichen Land vorteilhaft sind. Ich blieb aber immer bei Chinesisch, und trotz ihrer anscheinend engen Freundeskreise, habe ich versucht, sie auf ihrer Sprache näher kennenzulernen.
Außerhalb unserer Unterrichte hat es eigentlich funktioniert, aber wenn ich mir ehrlich bin, fehlte mir noch wahre Freunde (deutsche und chinesische). Ich dachte ich hätte so viel Erfahrung mit Chinesen gesammelt, aber letztendlich spürte ich fast so wenig wie bei meiner ersten Freundin. Der Ablauf war immer derselbe: Ich war wegen der chinesischen Kultur neugierig, habe sprachlichen Kontakt mit ihr Gemacht, aber eine langfristige Verbindung ist nicht entstanden.
Es mag unglaublich sein, aber ich erzähle als Beweis ein paar glückliche Geschichten mit meinen chinesischen Kommilitonen, die langsam mit der Zeit ausklangen. Als ersten ist es eine anwesend gewesen, die ein anderes Fach studiert hat, die aber mit den Drucktechnikern mitgekommen ist. Mit ihr habe ich drei- oder viermal etwas unternommen, und wir hatten zusammen einen großen Spaß. Wir haben viele Sehenswürdigkeiten Stuttgarts besichtigt und die Gemeinsamkeiten wirklich genossen, aber letztendlich stimmten unsere kulturellen Einstellungen nicht. Wir waren beide schlau und besonders ehrgeizig, da sie auch nach ihren Master in Deutschland strebte, aber als langfristige Freunde zusammen gekommen sind wir leider nicht. Unsere Bekanntschaft ist irgendwo in der Sprache verschwunden.
Mit zwei anderen hatte ich auch eine besonders unterhaltsame Dynamik. Sie heißen Duanqian und Qiannian. Mit denen bin ich jeweils auf das Schloss Hohenzollern (ich habe dazu ein YouTube Video gemacht), zusammen durch die Stadt gefahren und gelaufen, und gemeinsam nach Heidelberg gefahren. Mit den zwei habe ich heutzutage weniger zu tun, aber wenn sie das lesen könnten, wurden ich denen gerne sagen, dass ich unsere Zeit zusammen sehr geschätzt habe. Ich fand es immer witzig, wie sie offensichtlich zusammen in ihrem Studentenwohnheim privat gesprochen haben und dann mit mir Zeit verbracht haben. Sie waren gleichzeitig süß und auch zuverlässige Freundinnen, die mich viel über die chinesische Lebensweise gelehrt haben. Die eine war abenteuerlich und aktiv, die andere ruhig und nachdenklich. Mit den zwei bin ich zusammen nach Heidelberg gefahren, was auch ein allgemein wunderschöner Tag war. Wir sind alle zusammen mit ihrer Freundin gefahren, die mir auch eine interessante Ansichtsweise der Kultur gezeigt hatte. Ihre Freundin hat mir gezeigt, dass Schönheit in der chinesischen Gesellschaft sehr streng beurteilt wird. Sie hatte kaum Konfidenz, und wusste sich anscheinend von allen zu schämen. An dem Tag habe ich die Zeit mit allen drei sehr genossen, aber China hört nie auf, mir zu zeigen, wie das Leben auf chinesischer Weise funktioniert. Ich glaube Schönheit und viele anderen Wörter nehmen eine andere Bedeutung an, wenn man mit einer mehrfachen Bevölkerungsdichte wie Deutschland rechnet. Das letzte was ich noch von Heidelberg kenne, ist wie müde ich war nach meinem ersten Tag, an dem ich durchgehend Chinesisch gesprochen habe.
Obwohl es mir an dieser Stelle leicht weh tut, muss ich berichten, dass diese Freundschaften auch nicht gehalten haben. Ich habe mit Qiannian noch viel Zeit zusammengebracht und sie als eine gute Freundin sehr geschätzt, aber letztendlich war die Barriere einfach zu groß. Ich weiß noch wie wir im Park auf der Bank bis spät Abends zusammen saßen und auf Chinesisch über China gesprochen haben. Wenn man die Sprache und Kultur nicht kennt, auch wenn einem das Sprachniveau halbwegs fortgeschritten ist, kann man immer noch nicht die 看法 der Chinesen nachvollziehen. Und wenn man sie als Ausländer nicht nachvollziehen kann, versteht man das Herz der Chinesen nicht.
Bevor ich mit ein paar Erfahrungen weiter gehe, möchte ich kurz sagen, genau wie groß die Spalte zwischen den zwei Kulturen zu sein scheint, zumindest meines bisherigen Wissens nach. Wie gerade erwähnt, habe ich viel Zeit mit Chinesen auf Chinesisch verbracht, aber trotzdem deren Weltsicht nicht verstanden. Der westliche und der östliche Verstand unterscheiden sich tief im Menschen, sogar in der Hautfarbe. Solange man westliche Eigenschaften aufweist (vor allem weiße Hautfarbe und runde Augen), gehört man nicht zu der Geschichte und sozialen Lage Chinas. Wenn man den Nationalstolz verschiedener Länder in Betracht zieht, kann man auch verstehen, warum das nach tausenden Jahren fast perfekt dokumentierter chinesischen Geschichte so ist. Hierbei muss auch nicht gesagt werden, was westliche Länder in den letzten zwei Jahrhunderten in China während Kreigszeiten gemacht haben, was wiederum bestimmt in dem chinesischen Schulunterricht gelehrt wird. Über Krieg müssen wir auch nicht sprechen, denn China hatte nämlich wegen der Topografie für die ersten 4 Jahrtausende kaum Kontakt mit dem Westen. Die zwei Seiten dieser menschlichen Geschichte sind von der physikalischen Bedingungen der Erde so weit auseinander gedehnt, es ist wirklich kein Wunder, dass erhebliche Schwierigkeiten in der Kommunikation bestehen.
Ich erzähle aber weiter mit einem Beispiel, das zeigt, wie unangenehm Missverständnisse aus der westlichen Richtung werden können. An einem Tag habe ich mich zum ersten Mal mit einem deutschen Kommilitone zum Mittagessen mit Chinesen getroffen. Bis diesen Punkt hatten wir Mitstudenten kaum etwas zusammen unternommen, aber im dritten Semester wurde es langsam Zeit und wir haben uns auf die erste gemeinsame Gelegenheit mit den Chinesen gefreut. Als wir zwei angekommen sind, sprachen alle auf Chinesisch. Er wurde sehr leise, da der Unterricht von der Hochschule nicht ausreichend war. Wenn man möglicherweise diese Sprache bis den Punkt nicht erkundet hatte, kann ich auch nachvollziehen, dass man aus Verwirrung sehr leise wird. Er hat uns trotzdem freundlicherweise zu ihm eingeladen, wo wir zuerst ein bisschen Whisky getrunken haben. Wir haben Karten gespielt und er hat sich schnell in seinem Zimmer versteckt. Als ich nachgeschaut habe, wo er war, hat er eine „Falle“ aus einer Schnur und Taserfilm gebaut, in die die chinesischen Gäste reinfallen sollen wenn sie aus dem Wohnzimmer kammen. Als er mir seinen Plan auf Deutsch erklärt hat, hatte er zeitgleich aus dem Fenster einen Chinesen vor seiner Wohnung gesehen, der Müll auf seinen Tisch geworfen hat. Vor lauter chinesischen Augen ist er raus gerannt, und hat diesen Chinesen auf Deutsch angelärmt. Ich stand alleine in einem Zimmer voller Chinesen und wusste nicht, was ich zu tun hatte. Wir haben ihm nur schweigend zugeschaut. Die Situation hat sich glücklicherweise mit einem nicht allzu großen Stress geklärt, und alle sind schnell nach Hause gegangen. Es haben also nicht nur ich solche unangenehmen Erfahrungen mit den Chinesen verbracht, sondern scheint das uns allen ein stetiger Lernprozess zu sein.
In der Zeit gab es noch zwei meiner besten Momente mit meinen chinesischen Mitstudenten, von denen ich am liebsten berichte. Als Erstes war der Abend, an dem die Chinesen, neu und alt, die deutschen Alkoholkultur angenommen haben. Es war der Anfang des vierten Semesters das ich mich mit den alten chinesischen und frischen Mitstudenten auf der Stuttgarter Wasn getroffen habe. Im Vergleich zu ihren relativ erfahrenen Kommilitonen hatten die neuen offensichtlich keine Erfahrung von Deutschland. Die zwei an meiner Seite waren wie davor die Qiannan und Duanqian, und wir sind mit ein paar der neuen eine Achterbahn gefahren, die ich sehr gefürchtet habe. Danach sind wir direkt in ein Bierzelt gelandet. Ich fand das eigentlich sehr beeindruckend, da ich wusste, dass die chinesischen Mitstudenten eher gegen Alkoholkonsum sind. Es haben alle überaschenderweise ein Maß für sich bestellt, und der Spaß hat angefangen. In in den letzten zwei Jahren habe ich nie so einen lustigen Abend erlebt. Die neuen Studenten sind aufgestanden, haben einen Zug aus Menschen gebildet, und sind zusammen in einer Schlange durch das Zelt marschiert. Einige Stuttgarter haben mitgemacht, und ich habe nur staunen können. Es mag albern klingen, aber das war wohl der engste kulturelle Austausch den ich von meinen chinesischen Kollegen gesehen habe. Ganz tief in meinem Herzen hoffe ich dass sich solche Abende in China ergeben, wenn ich endlich vor Ort bin.
Der zweite Moment, oder vielleicht soll ich eher sagen das zweite Ereignis, das ich am meisten bezüglich China gemocht habe, war als ich den ersten englischsprachigen Austauschstudent kennengelernt habe. Vor ihm hatte nie die Gelegenheit, mich mit einem chinesischen Mitstudent auf meiner Muttersprache zu unterhalten. Mit Edison (何昱)könnte ich endlich wieder ein Amerikaner in Deutschland sein. Ich weiß nicht, ob er das eigentlich weiß, aber unsere englischen Gespräche sind mir ein wertvoller Freiheitsgrad mit einer Kultur, die ich nach zwei Jahren immer noch wie Neuland erkunde. Und dazu scheint es mir allgemein, dass die Chinesen außerhalb unseres Programms zumindest ein wenig Englisch sprechen. Mein erstes Mal mit Edison mit ein paar Bieren und Englisch in meiner Wohnung hat in mir eine frische Glücklichkeit ausgelöst, auf die ich vor Ort in China auch hoffe.
Letztendlich lässt sich noch berichten, was ich in meinem rein akademischen Umfeld erfahren habe. Es hat sich hier auch einen starken, spürbaren Unterschied gegeben. Im Laufe des vierten Semesters hat Chinesisch an Wichtigkeit eigentlich verloren. Das Verlieren heißt aber nicht, das ich aufgehört habe, tagtäglich der Stimme Chinas in Form Bild und Ton zuzuhören. Sie ruft meinen Namen nämlich immer, Tag und Nacht. Ich habe in Drucktechnik ein Fach entdeckt, das mich richtigerweise mit meiner Familie verbindet. Druck hat meinem Leben einen Sinn gegeben. Ich versuche auch möglichst Übertreibung zu vermeiden, aber diese Ingenieurwesen werde ich unabhängig vom Land zweifellos führen können. Ich habe seit dem Grundstudium sehen können, wie mich das Design mit meiner Mutter Amy verbindet und wie mich die Ingeniuerwesen mit meinem Bruder Adam und meinem biologischen Vater Kevin verbindet. Das habe ich ursprünglich nicht erwartet, da ich von Druck nichts gekannt habe. Ich hatte aber rausgefunden, dass meine Mutter ursprünglich in der Offsetplattenbelichtung gearbeitet hatte. Mit dem Grundstudium hinter mir war es mir also natürlich klar geworden, dass ich hier meiner Familie, und dadurch meiner Heimat, treu bleibe. Durch meine Person muss sich exzellenter Druck nur durch Sprache und Geografie verbreiten.
Jetzt
Lass uns Mal meine Absichten in Form einer Metapher formulieren. Nehmen wir die große chinesische Mauer, die ich auch möglicherweise in China besichtigen könnte. In diesem Vergleich dient sie aber zur Verteidigung meines Lebens im Wandel der Zeit. In diesem Vergleich bin ich 秦始皇, der den Bau der großen Mauer initiiert hat.
In Angesicht der Beziehungen, die ich bisher genähert habe, darf ich sie auch nicht festhalten, indem ich nach China gehe. Ich weiß, dass sich bald alles in die Luft schmeißen wird. Bald werde ich mein einziger Trost sein, und die Ziele dich ich mir vorsetze werden meine einzige Orientierung auf einer einsamen Welt sein. Daher sind diese Ziele besonders wichtig, und nur an sie werde ich festhalten können. Ich werde sie also mit Dir in Text meine Ziele überlegen.
Es stehen also etwa 50 Tage vor mir, bis ich wirklich nach China gehe. Ich bin von einer 2,5 wöchigen Reise in meine Heimat zurück gekommen, und stehe jetzt für das nächste Abenteuer bereit. Ich habe Reiseversicherung, Luftmasken, und ein Flugticket gekauft. Ich habe mittlerweile die Stufe 4 HSK Prüfung bestanden. Ich kann mich mit den meisten Chinesen unterhalten, wovon sie erstaunt sind und ich gelangweilt werde. Ich habe eine Lieblingsfernsehserie, 梦想改造家, über die ich mit meinen Freunden sprechen kann. Deutschland sehe ich jetzt täglich als eine vergängliche Umgebung, die ich sehr schätze und auch gleichzeitig bereit bin, loszulassen. Erneut habe ich die Unterstützung der Menschen meiner Heimat gespürt, wie frische Luft für altes Atmen. Mit deren Liebe begegne ich jetzt die chinesische Kultur und alle möglichen Barrieren zu deren Liebe. Es kommt jetzt die letzte Etappe meines Marathons nach China. Jetzt bleibt nur noch die Benennung meiner anhand der zwei jährigen Erfahrung gerechneten Erwartungen meiner Zukunft in China und überhaupt auf der Erde.
Trotz meiner ehrlichen Neugier des Landes, wird China wohl gleichzeitig mein größter Freund und mein größter Feind sein. Ich werde dafür meine grundlegende Verteidigung aus meinen Fach- und Sprachkenntnissen aufbauen können. Es sind die, die letztendlich meine Richtung im Druckbereich bestimmen bzw. ermöglichen werden. Ich muss in China in einem Praktikum und Studium zu Drucktechniker werden, und dieses Streben werde ich verteidigen indem ich die äußeren Einflüsse mit Vernunft anmesse und gleichzeitig die innere Entwicklung auffalten lasse. Das einmalige Bewusstsein, das mir Deutschland gegeben hat, werde ich jederzeit anwenden um sonst zu bestimmen, ob ich noch auf dem Weg laufe, der zu Erfolg führt. An der Außenseite dieser Weg wird vieles kommen, was ich nicht an China nicht verstehe, aber ich darf mir nicht erlauben, dass ich die Sicht auf das ursprüngliche Zeil verliere. Es ist erst mit solcher Stärke, dass ich das Unnötige an China ausfiltere, wahre Freunde kennenlerne, und Fortschritt mache.
Ich bin bereit, den Weg in China zu begehen, der zu einer erfolgreichen Zukunft als Drucktechniker führt. Ich widme mich freiwillig der Sprache und der Kultur. Ich schaue zurück an meine Familie und vorwärts an die Zukunft. Ich betrachte die Welt und ihre Geschehnisse als meine Aufgabe. Durch die Hochschule der Medien, ist meine Zeit gekommen, in die chinesische Kultur und Druckindustrie einzusteigen.